Bei einer bundesweiten Razzia hat der Zoll nach Beweisen für Sozialversicherungsbetrug und illegale Beschäftigung in der Pflegebranche gesucht. Die Aktion habe sich gegen einen Unternehmenskomplex gerichtet, der Pflegepersonal für die 24-Stunden-Pflege in Privathaushalten vermittelt, teilten die Staatsanwaltschaft Dortmund und das Hauptzollamt Münster mit.
Rund 200 Einsatzkräfte hätten 22 Wohn- und Geschäftsobjekte in ganz Deutschland durchsucht, sagte eine Sprecherin. Gleichzeitig hätten Aktionen in Rumänien stattgefunden.
Bei den Ermittlungen geht es um unter anderem in Rumänien über Jahre hinweg angeworbene Arbeitskräfte, die dann als Pflegepersonen in Privathaushalten in Deutschland gearbeitet haben. Beiträge für die Rentenversicherung, Arbeitslosen-, Pflege, oder Krankenversicherung seien für die angeworbenen Kräfte aber nicht regulär bezahlt worden. Den Schaden für das deutsche Sozialsystem beziffern die Ermittler auf mindestens 2,2 Millionen Euro.
Auch einen Anfangsverdacht der illegalen Beschäftigung gebe es. So hätten Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern verbotenerweise mit Touristen-Visa in Deutschland gearbeitet. Ermittelt werde wegen Sozialversicherungsbetrugs, Vorenthalten von Arbeitsentgelt und Beschäftigung von Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis. Bei der Razzia seien Beweismittel sichergestellt worden.
Es ist nicht der erste Fall von Sozialversicherungsbetrug und illegaler Beschäftigung im Bereich der häuslichen 24-Stunden-Pflege. Auch wenn hier auch seriöse Agenturen aktiv sind, bedient Signite dieses spezifische Marktsegment bewusst nicht. Alle Fachkräfte, die über Signite den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt finden, sind fest angestellt bei Arbeitgebern der Altenpflege, in Krankenhäusern oder Reha-Einrichtungen.
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