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Zusammenwachsen in der deutschen Einwanderungsgesellschaft

Zusammenwachsen in der deutschen Einwanderungsgesellschaft

Die am 29. August 2022 veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung beschäftigt sich mit den Themen Teilhabe, Verbundenheit und Zugehörigkeit und gibt interessante Einblicke, wie Menschen mit und ohne Migrationshintergrund das Zusammenleben in der deutschen Einwanderungsgesellschaft wahrnehmen.

Eine große Mehrheit von über 70 Prozent der Befragten, sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund, gibt an, insgesamt mit ihrem Leben in Deutschland zufrieden zu sein. Rund 80 Prozent der Befragten fühlen sich in Deutschland wohl und mit dem Land verbunden. Vor allem jüngere Menschen zeigen sich in der Studie offener für migrationsbedingte Vielfalt als ältere Menschen. Sie sind bereits mit Vielfalt aufgewachsen und verstehen sie als Normalität. Dies legt die Interpretation nahe, dass das Zusammenleben in einer Einwanderungsgesellschaft in Zukunft immer selbstverständlicher werden wird.

Grundsätzlich ist die Lebenszufriedenheit der Befragten hoch, aber es gibt auch Anzeichen dafür, dass Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland nach wie vor schlechtere Teilhabemöglichkeiten haben. Sie gaben häufiger an, dass sie sich manchmal nicht richtig zur Gesellschaft zugehörig fühlen und dass es für sie schwieriger ist, eine passende Wohnung oder einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sind sich mit fast 80 Prozent einig, dass die Zugehörigkeit zu Deutschland vor allem davon abhängt, dass jemand schon lange in Deutschland lebt, die Sprache spricht und seinen Beitrag zur Gesellschaft leistet.

Die Ergebnisse der Studie legen somit nahe, dass die deutsche Gesellschaft noch stärker für Diskriminierung sensibilisiert werden sollte und die Antidiskriminierungspolitik insbesondere in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Bildung weiter intensiviert werden muss, um das vielfältige Zusammenleben in Deutschland noch weiter zu verbessern.

 

 

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