Künftig sollen Pflegekräfte mehr Kompetenzen in der Patientenversorgung erhalten.
Was in anderen Ländern bereits zum Alltag gehört, wird nun auch in Deutschland immer üblicher. Künftig sollen qualifizierte Pflegekräfte Menschen selbstständiger und eigenverantwortlich betreuen können, wenn sie zum Beispiel an Diabetes oder Demenz leiden. Damit soll die Pflege gestärkt und die traditionelle Arbeitsteilung zwischen Ärzten und Pflegekräften aufgebrochen werden.
Ab Anfang nächsten Jahres soll deshalb in jedem Bundesland für maximal vier Jahre mindestens ein Modellversuch durchgeführt werden, bei dem Pflegekräfte Tätigkeiten im medizinischen Bereich übernehmen, die bisher Ärzten vorbehalten waren. Im Bereich des Diabetes mellitus und der chronischen Wunden können so zum Beispiel Blutentnahmen, Wundabstriche, die Beurteilung von Laborwerten und die Ableitung, Einleitung und Empfehlung entsprechender Maßnahmen ohne vorherige Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. Im Bereich der Demenz kann z.B. eine Folgeverordnung für Ergotherapie zur psychisch-funktionellen Behandlung zur weiteren Stabilisierung und Verbesserung im Bereich der Orientierung, Tagesstrukturierung und Durchführung von Tagesabläufen im Rahmen der Modellprojekte eigenständig eingeleitet werden.
Ziel all dessen ist es, die Pflegekompetenz des Pflegepersonals zu stärken und damit die Ärzte zu entlasten, zum Wohle insbesondere chronisch kranker Patienten, die mehr Kontinuität und damit eine Verbesserung der Behandlung erfahren.
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